Hardcover: 176 Seiten

Verlag: CMZ (31. März 2017)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3870621982

ISBN-13: 978-3870621988


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Der Wachtelkönig - Inhalt

Ein Braunkohletagebau.

David gegen Goliath.

Und ein unscheinbarer Vogel.


Von einem kleinen unscheinbaren Vogel, den kaum einer je zu Gesicht bekommt, weil er nur nachts bei Dunkelheit fliegt, dafür aber um so lauter zu hören ist, erzählt dieser Roman. Es ist ein vom Aussterben bedrohter Vogel, der auf der Roten Liste steht. Und solange er kräht und balzt, sind den Herren im Braunkohletagebau die Hände gebunden. Gehen deshalb in der Region die Lichter aus? Vor dem realen Hintergrund der Vorkommnisse um den Braunkohletagebau im Rheinischen Braunkohlerevier beschreibt „Der Wachtelkönig“ das Märchen von der List und der Liebe, die den Zauberbann der Ohnmacht brechen kann.




Prantls Lese-Empfehlungen


Die Zeit zwischen den Jahren ist eine Zeit zum Stöbern in Bücherstapeln, eine Zeit zum Blättern und Lesen in Büchern und Büchlein, die man an Weihnachten geschenkt bekommen hat. Wenn man dabei besonderes Glück hat, fällt einem ein kleiner Roman mit dem schönen Titel „Der Wachtelkönig“ in die Hand. Es ist dies ein Meisterwerk von Bernhard Sinkel, erschienen 2017 – ein Text über den scheinbar unauflöslichen Widerspruch von Umweltschutz und Fortschritt, es ist ein Büchlein voller subversiver Komik. Der Wachtelkönig heißt auf  lateinisch Crex crex, im Volksmund heißt er Wiesenschnarcher oder Wiesenknarrer. Das kommt wohl vom eigentümlichen Ruf des Vogels, den man Gesang kaum nennen kann – krek, krek. Der Vogel fliegt nur bei Nacht, und wer die knarrenden Wachtelkönige zu Nachbarn hat, ist daher dem Wahnsinn näher als dem Schlaf. So ergeht es den Spekulanten in Sinkels Roman auch. 


Es ist ein Buch, ein Büchlein eines Autors, den Kenner aus einem ganz anderen Genre kennen:  Sinkel hat einst wunderbare Filme gemacht. Sein erster abendfüllender Spielfilm war so bezaubernd bissig, dass ihn nicht vergessen haben wird, wer ihn 1975 im Kino sah: „Lina Braake oder die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat“. Der Film handelt von zwei Alten, die aus dem Altersheim heraus mit einem cleveren Schwindel das Kreditwesen überlisten. Später  hat Sinkel Serien fürs Fernsehen gedreht: erst die Thomas-Mann-Adaption „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, dann das großartige Epos „Väter und Söhne“, eine mit Burt Lancaster und Julie Christie besetzte Geschichte des IG-Farben-Konzerns.


Sinkel hat vor längerer Zeit vom Filmbetrieb Abschied genommen, weil der seiner besessenen Akribie nicht mehr gewachsen war.  Er schreibt jetzt Romane, der  „Wachtelkönig“ ist sein vierter. Erschienen ist das  Buch 2017 im cmz-Verlag; es hat 176 Seiten und  kostet 19,80 Euro.


Aus: Süddeutsche Zeitung  31. Dezember 2017, Heribert Prantl, Newsletter 28  „Prantls Blick“ für Sonntag,




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